Blaue Räume
Beschreibung
- Künstler | Hersteller:
- Jean Hélion (1904-1987) | MalerIn
- Titel:
- Blaue Räume
- Datierung:
- 1936 | 20. Jahrhundert
- Inventarnummer:
- 1997-077/001
- Sammlung:
- Moderne und Zeitgenössische Kunst
- Sammlungsbereich:
- Malerei
- Iconografie:
- Nicht-gegenständliche Darstellung
- Epoche | Stil | Bewegung:
- Abstrakte Kunst
- Material | Technik:
- Öl auf Leinwand
- Maße:
- 200 x 277 cm
Blaue Räume
Jean Hélion entdeckte die Werke Cézannes, Matisses und Derains 1924 und beschloss daraufhin, sich der Malerei zu widmen. Bis 1929 malte er Stillleben, bevor er sich anschließend der Abstraktion zuwandte. Nachdem er zusammen mit Théo Van Doesburg (1883-1931) die Gruppe Art concret gegründet hatte, gehörte er von 1930 bis 1934 der Künstlergruppe Abstraction-Création an.
Seine Malerei entwickelte sich nach und nach von einem System geometrischer Zeichen hin zur abstrakten Malerei und später zu einer gegenständlichen Malerei mit äußerst vereinfachten Formen. Die sieben, aus unterschiedlichen Schaffensperioden stammenden Werke Hélions, die sich in den Sammlungen des MNHA befinden, zeugen von dieser künstlerischen Entwicklung.
Mit diesem großformatigen Gemälde von 1936, das den Titel Blaue Räume (Espaces bleus) trägt, stößt der Künstler im Bereich der abstrakten Kunst an seine Grenzen. Durch die Verteilung der Strukturelemente auf einer theatralisch gestalteten Bildfläche, die Entwicklung der Volumen und die Abstufungen der Farbflächen kündigt sich bereits seine 1939 vollzogene Rückkehr zur figurativen Malerei an. 1970 schreibt er in seinen Aufzeichnungen: „Um 1935 gelang mir ein Dialog zwischen moderner Kunst und Renaissance (Raphaël, Poussin) (…) Hieraus entstanden meine großen abstrakten Gemälde. Ile-de-France, Blaue Räume (Espaces bleus) usw. sowie die Stehenden Figuren (Figures debout). Gleichzeitig bedeutete dies jedoch auch das Ende meiner abstrakten Kunst!“
Das MNHA besitzt ebenfalls eine vorbereitende Studie zu diesem monumentalen Werk. Die Zeichnung lässt die Anordnung des mittleren Teils der monumentalen Komposition, mit der sich links befindenden geometrischen Form bereits ahnen. Mehrere Unterschiede zwischen der Studie und dem endgültigen Gemälde fallen auf, etwa die verwendeten Farben, aber auch die Reduzierung der Formen, wie z.B. im unteren linken Teil des Gemäldes.
Im Zusammenhang mit dem Titel unseres Gemäldes ist darauf hinzuweisen, dass Hélion in seinem Tagebuch den Plural Blaue Räume (Espaces bleus) verwendet, während sich in den meisten späteren Publikationen die Einzahl Blauer Raum (Espace bleu) findet.
Weitere Informationen
- Bibliografie:
- Polfer, M. MNHA 100 objets. Luxembourg : Musée national d’histoire et d’art. | S. 190-191 |
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- Urheberrecht:
-
Werk: In Copyright | © Adagp, Paris, 2021
Bild(er): In Copyright
Metadaten: CC0
- Fotograf:
- Tom Lucas