4.2.6. Rahmung
Bleiben wir beim Zentralmedaillon. Hier fallen Abweichungen auf, wie die leicht schräg nach rechts oben verschobene Achteckform. Als Folge variieren zum einen die Längen der acht Seiten der Achtecke und dadurch die Abstände zu den anderen Medaillons. Dies wiederum hatte unmittelbar Auswirkungen auf die, das Zentralmedaillon umgebenden, Flechtbänder und Ornamente. Um die Flächenverschiebungen aufzufangen, wurden die Flechtbänder in unterschiedlichen Breiten und Abschnittslängen verlegt. Auf Schulterhöhe der Muse Kalliope kann man diesen modifizierten kosmetischen Kniff nachverfolgen.
Nicht nur für die Flechtbänder, auch für die doppelte Rahmung des Zentralmedaillons, bestehend aus einer Leiste und einem Band von abgetreppten gegenständigen Dreiecken, hatte die Asymmetrie Folgen. Die Übergänge in den Ecken der Rahmenleiste fielen als Produkt der unterschiedlichen Seitenlängen des Oktogons sehr unterschiedlich aus (siehe Abb. 128, Abb. 129 und Abb. 130). Geschickt umging der Mosaizist das Problem und passte die Ecken an das laufende Muster so an, dass beim ersten Blick die Unterschiede nicht auffallen.