4.3.3. Gebrannter Ziegel

“Tegula” (lat. für Ziegel) und imprex (lat. für regnerisch) () waren die gängigen Formen der antiken Dachziegel und schmückten die Dächer der Römervilla im heutigen Vichten und als witterungsbeständige Dacheindeckung ein Segen für die römische Bevölkerung. Die Mosaizisten in der Region entdeckten Dachziegel als Rohstoff für die Herstellung von Steinwürfeln und so lösten die Ziegelbruchstückwürfel gegen Ende des 3. Jahrhunderts die Terra-sigillata-Würfel ab. Da die Farbigkeit stark Terra sigillata ähnelt, sind andere Gründe für diese Veränderung anzunehmen. Zudem Terra sigillata wesentlicht leichter in der Verarbeitung ist. Andere kräftigere Rottöne entfallen auf Kalksteinwürfel.

Eine kleine Fläche von lediglich 12 cm x 7 cm rechts im Eingangsbereich im Beginn des schwarzen Randbereichs, bildete im Mosaik eine Ausnahme. Warum dieser Anschluss zum großen Saal mit roten statt der schwarzen Würfel geschlossen wurde, ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Im Gegensatz zum mangelhaften Abschluss mit schwarzem Steinmaterial in der Nord-Ost-Ecke (siehe Kapitel Beobachtungen beim Freilegen der Rückseiten am „Musen-Mosaik“) sind die roten Ziegelkuben gekonnt und fehlerfrei in das Mosaik integriert. Gleich den nebenan liegenden schwarzen Mosaiksteinen, wurden auch die 20 mm x 25 mm großen Ziegelwürfel abgeschmirgelt und poliert.

Bibliografie

Martin 1979
Martin, M. (1979). Gegenstände des Römischen Alltags. In Augster Blätter zur Römerzeit, 3. Römermuseum Augst. Augst.