Nobel Walrams III.
Beschreibung
- Künstler | Hersteller:
- Unbekannt Unbestimmte Münzstätte
- Titel:
- Nobel Walrams III.
- Inventarnummer:
- 1993-096/001
- Sammlung:
- Münzkabinett
- Sammlungsbereich:
- Numismatik
- Material | Technik:
- Gold
- Maße:
- Gewicht: 7,68 g ⌀ : 36 mm
- Inschrift(en):
- Vorderseite: E∙-∙GO - WALLERD∙DEI GRA COME DE LYNE -∙IO Der Herrscher ist mit Krone und Waffen auf einem Schiff stehend dargestellt und hält einen Schild mit dem englischen WappenRückseite: + IhC∙AVTEM∙TRANSIENS∙PER∙MEDIV∙ILLORVM∙IBAT∙ In einer Epizykloide mit acht Bögen befindet sich ein Kreuz mit Laubwerk und Lilien, an dessen Ecken sich vier Löwen und vier Kronen befinden und das ein Herz in E-Form trägt()
- Ort im Museum:
- MNHA | Hauptgebäude | 1. Stock
Inhalt
- Beschreibung:
-
Diese Goldmünze gehört zu den schönsten mittelalterlichen Münzen in unseren Sammlungen. Lediglich drei weitere bekannte Exemplare dieser extrem seltenen Münze sind in den Münzkabinetten in Paris, Brüssel und Amsterdam erhalten.
Beim Nobel handelt es sich um eine charakteristische Münze aus dem Hundertjährigen Krieg, in dem sich Frankreich und England von 1337 bis 1457 gegenüberstanden. Die Ikonographie des Prototyps dieser zwischen 1344 und 1470 in England geprägten Münze macht die Ansprüche der englischen Herrscher auf das französische Königreich deutlich: Auf dem Schild befindet sich das Wappen Englands, das sowohl die englischen Leoparden als auch die französischen Lilien enthält. Auf der Rückseite weist die Legende Iesus (autem) transiens per medium aus dem Lukas-Evangelium (4,30) auf die Bedeutung Englands als Seemacht und die Handelsbeziehungen, allen voran mit Flandern, hin. Beim Nobel handelt es sich um eine der ersten ab Mitte des 14. Jahrhunderts in großer Stückzahl geprägten englischen Münzen. Diese große Münze war auch auf dem Kontinent vielfach im Umlauf und diente mehreren Grundherren als Vorbild für zahlreiche Nachbildungen.
Diese Münze Walrams von Luxemburg, des Grafen von Ligny und Saint-Pol, ist eine originalgetreue Nachbildung mit veränderter Legende der zwischen 1361 und 1369 ausgegebenen englischen Münzen. Aufgrund der Anordnung der Buchstaben und Abkürzungen konnte sie bei schnellem und unaufmerksamem Lesen in der Tat leicht mit einer Münze des englischen Königs Eduard III. verwechselt werden. Walram von Luxemburg war zu dieser Zeit ein viel gefragter Kriegsherr. Als Verbündeter und Freund des Herzogs von Burgund bekleidete er angesehenste Ämter. So war er Kapitän-General der Picardie, Statthalter von Genua, Oberforstmeister, Großmundschenk von Frankreich und schließlich, im Jahr 1411, Konnetabel.
Ab Walram I., dem jüngeren Sohn Heinrichs V. des Blonden, ließen sich die Luxemburger im Herrschaftsgebiet Ligny nieder.
Weitere Informationen
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- Urheberrecht:
-
Werk: Public Domain
Bild(er): CC0
Metadaten: CC0
- Fotograf:
- Tom Lucas